Kreiszeitung Böblingen

Wechsel im Vorstand der Bürgerstiftung Böblingen – Michael Fritz hat den Vorsitz übernommen.

BÖBLINGEN (red). Der Stiftungsrat der Bürgerstiftung Böblingen hat in seiner letzten Sitzung Rosemarie Späth, Richard Kriegbaum und Michael Fritz in den Vorstand berufen. Beschlossen vom Stiftungsrat wurden zudem insgesamt sieben Projektförderungen. 20.200 Euro wurden laut einer Pressemitteilung für diese neu genehmigt.

Insgesamt hat die Bürgerstiftung seit ihrer Gründung vor acht Jahren nun Fördermittel in Höhe von 226.871 Euro für 89 Projektförderungen bewilligt.

Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Oberbürgermeister Wolfgang Lützner, bedankte sich für die Bereitschaft zur übernahme der Ehrenämter. Michael Fritz übernimmt den Vorsitz im Vorstand, Rosemarie Späth und Richard Kriegbaum sind Stellvertreter. Sie treten die Nachfolge von Dr. Klaus-Georg Hengstberger, Eberhard Knoblauch und Herbert Kircher an, die sich aus dem Vorstand, dem sie für zwei Amtszeiten von je vier Jahren angehörten, verabschiedeten. „Vorstand der Bürgerstiftung – nichts, was man mal so nebenher machen kann!“ Mit diesen Worten bedankte sich Lützner für den wertvollen Beitrag, den die scheidenden Vorstände geleistet haben und würdigte ihre große Einsatzbereitschaft. Das Stiftungskapital der Bürgerstiftung, an dessen Einwerbung die bisherigen Vorstände maßgeblich beteiligt waren, wird in diesen Tagen eine Million Euro erreichen.

Neu in die Förderung aufgenommen wurden sieben Projekte:

„Klasse2000“ an Böblinger Grundschulen: Ziel von Klasse2000 ist es, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken. Sie bräuchten Kenntnisse, Haltungen und Fertigkeiten, mit denen sie ihren Alltag so bewältigen können, dass sie sich wohlfühlen und gesund bleiben. Mit dem Projekt „Klasse2000“ sollen Kinder ihren Körper kennenlernen, eine positive Einstellung zur Gesundheit entwickeln, die Bedeutung von gesunder Ernährung und Bewegung erfahren, Freude an einem aktiven Leben bekommen und persönliche und soziale Kompetenzen entwickeln. Kinder lernen den kritischen Umgang mit Tabak, Alkohol und Medien. Das Programm ist auf die komplette Grundschulzeit ausgelegt.

Böblinger Klasse – ohne Mobbing: Im Mobbingfall wird bei diesem Projekt eine Intervention in der Klasse durchgeführt und an einem guten Klassenklima gearbeitet. Die Klasse wird dazu befähigt, zum Vorbild in Bezug auf das Verhalten zu werden. Es geht um die Verbesserung der Klassengemeinschaft ohne Diffamierungen und Schuldzuweisungen, das Erlernen eines respektvollen zwischenmenschlichen Umgangs und sozialer Spielregeln, die von allen akzeptiert, angestrebt und umgesetzt werden. Das Projekt kommt erst dann zum Einsatz, wenn im Rahmen der normalen Schulsozialarbeit kein Erfolg erzielt worden ist.

Sprachpartnerprojekt NIKA: Deutsch sprechende Frauen werden in diesem Projekt geschult und erhalten eine Partnerin, die sie regelmäßig besuchen oder sich mit ihr verabreden, um gemeinsam Deutsch zu reden oder auch in anderen Fragen behilflich zu sein. Zusammengeführt werden die Partnerinnen durch Mitarbeiterinnen von NIKA (Netzwerk interkulturelle Arbeit), die sowohl die professionelle Begleitung der Gruppen als auch das Zusammenfinden der Paare und die Betreuung der Ehrenamtlichen leisten.

Theaterprojekt „55 Sommer“: 55 Sommer erzählt im Mikrokosmos einer Gartenkolonie die Weltgeschichte von 1945 bis zur Jahrtausendwende. Während sich der Schrebergarten vom lebensnotwendigen Nutzgarten zum reinen Freizeitvergnügen wandelt, verändertsich die Welt und mit ihr die Ansichten,Rollenbilder, ängste und Wünsche mehrerer Generationen. Acht Theaterensembles der Kunstschule Böblingen lassen die 55 Sommer lebendig werden. Die Idee des intergenerativen Lernens ist der Kern der 55 Sommer. Die „Silver Ager“ teilen Wissen und Erlebnisse, die heute schon fast vergessen sind, mit jungen Generationen, die eigene Antworten auf gesellschaftliche Fragen von heute und morgen finden müssen.

Kooperation Tagesklinik/SV Böblingen: Die Tagesklinik am Maienplatz bietet im Rahmen ihres Therapieprogramms ein Bewegungsund Entspannungsmodul in Zusammenarbeit mit der SV Böblingen mit folgenden zentralen Zielen an: Bewegung und Sport als regelmäßige Einheit im Rahmen eines ganzheitlichen Therapieansatzes, der die positiven Wirkungen von Sport und Bewegung aufnimmt und fördert. Mittelfristige Möglichkeit zur Integration in die „Regelangebote“ des Vereins mit der beabsichtigten positiven Nebenwirkung einer sozialen Anbindung.

Aktivitäten der Lebenshilfe e.V.: Der Verein bietet eine vielfältige Anzahl von Veranstaltungen an. Die Bürgerstiftung beteiligt sich an den Kosten der Veranstaltungen „Adventsfreizeit für Senioren“, „Stadtranderholung im Waldheim Tannenberg“ und „Teestuben“.

Grünes Klassenzimmer, Ludwig-Uhland-Schule: Die Kinder sollen den Lebensraum Streuobstwiese während eines ganzen Jahres kennen lernen und verrichten alle notwendigen Arbeiten. Sie lernen durch Selbsterfahrung, Begreifen und Beobachten. Ziel ist, die Kinder für die Vielfalt der Natur vor unserer Haustür zu begeistern. Vom Landkreis ausgebildete und diplomierte Streuobstpädagogen führen gemeinsam mit den Klassenoder Naturkundelehrer die Unterrichtseinheiten in der freien Natur durch.

Weitere Projektförderungen: „Schwimmen – ich lern’s!“ für Grundschüler, Vorlesebücher für Lesepaten und ältere Menschen, ein Nachbarschaftspatenprojekt, Kunst- und Kulturprojekte, Einzelfallhilfen für Senioren, Familien und sozial Schwache, Kooperationen von Grundschulförderklassen mit der Jugendfarm, Gewaltpräventionsprojekte, dies sind weitere Projekte, an denen sich die Bürgerstiftung beteiligt hat.

Die Bürgerstiftung Böblingen fördert nach ihrer Satzung Bildung und Erziehung, die Jugend- und Altenhilfe, Wissenschaft und Forschung, Kultur, Völkerverständigung, die Hilfe für Behinderte, den Umweltschutz, Sport und mildtätige Zwecke.